Viele Menschen leiden darunter, dauerhaft über vergangene Ereignisse zu grübeln.

„Hätte ich rechtzeitig vor dem Ukraine-Krieg meine Aktien verkauft, hätte ich jetzt nicht einen solchen Verlust erlitten.“
„Als mir vor 10 Jahren angeboten wurde, die Abteilungsleiter-Stelle zu übernehmen, hätte ich nicht ablehnen dürfen. Dann würde es mir jetzt finanziell besser gehen und wahrscheinlich würde die Arbeit viel mehr Spass machen.“

ACHTUNG: Grübeleien kosten nicht nur Zeit, sondern erzeugen eine negative Stimmung. Viele Studien haben bestätigt, dass intensives Grübeln negative Gefühle verstärkt und verlängert.

Aber warum grübelt der Mensch eigentlich?
Wir verdauen dadurch Ereignisse und Situationen, die uns emotional betroffen haben. Damit hat Grübeln eine ähnliche Wirkung wie das Sprechen über negative Erlebnisse mit anderen Personen. Durch das Erzählen verarbeiten wir das Ganze – um es dann loslassen zu können.

Der große Nachteil beim Grübeln:
Wir gehen immer wieder dieselben Gedanken, Schlussfolgerungen und Gefühle durch. Ohne jemals eine Lösung oder Besserung zu erreichen. Am liebsten auch noch nachts, wenn keine Ablenkungen mehr da sind. Die Folge: Wir können schlecht wieder einschlafen oder schlafen gar nicht mehr, fühlen uns am nächsten Tag wie gerädert. Darüber hinaus führt uns das Grübeln in eine Abwärts-Spirale, die weitere negative Gedanken mit sich zieht und es uns ab einem bestimmten Zeitpunkt unmöglich macht, uns gedanklich auf positivere Dinge zu konzentrieren und zu entspannen. Wir haben dann häufig das Gefühl, die Kontrolle über unsere Gedanken und Verhaltensweisen verloren zu haben. Unsere ganze Aufmerksamkeit wird nur noch auf negative, beängstigende und bedrohliche Inhalte fixiert.

Weil wir aber sehr häufig das Grübeln nicht mehr abstellen können, fühlen wir uns als Versager. Viele Menschen, die an einer Depression leide, versuchen durch intensives Nachdenken feststellen, woher ihre Probleme kommen. Und dass sie, wenn sie die Ursache gefunden haben, diese auch lösen können. Da sie aber nur über die Probleme Grübeln und nicht objektiv nachdenken, kommen sie natürlich zu keiner Lösung und sind noch frustrierter.

Es ist normal, dass wir Situationen im Leben haben, in denen wir hilflos zusehen müssen, was mit uns geschieht. Wir werden gekündigt. Unser Partner verlässt uns. Unser Arzt diagnostiziert eine unheilbare Krankheit. Insbesondere nach derartigen negativen Erfahrungen haben wir Menschen sehr häufig das Gefühl, die Kontrolle über unser Leben verloren zu haben und selbst für unsere miserable Lage verantwortlich zu sein. Wir sehen uns als Opfer der äußeren Umstände und nicht in der Lage, irgendwas an unserem Zustand zu ändern. Dieser Zustand wird in der Psychologie als erlernte Hilflosigkeit bezeichnet.

Durch langwieriges Grübeln rufen wir uns also immer wieder unsere negativen Erfahrungen ins Gedächtnis. Damit hat unsere Neigung zum Grübeln oftmals viel Ähnlichkeit mit der erlernten Hilflosigkeit.

 

Wie können wir das ewige Grübeln bekämpfen?

Zuerst sollten wir versuchen zu erkennen, woher bestimmte Denk- oder Verhaltensweisen stammen. Zumeist sind wir als Kinder von der Familie und von unserem Umfeld nachhaltig geprägt worden – im Guten wie im Schlechten.

Und dann müssen wir daran arbeiten, unsere Gedanken zu kontrollieren: Über ein Problem nachzudenken ist garantiert hilfreich. Wir schaffen uns Möglichkeiten und Lösungswege. Oder wir erkennen, dass uns wesentliche Informationen fehlen, die wir noch ermitteln müssen. Oder wir stellen fest, dass wir an dem Problem nichts ändern können, weil wir keine Einflussmöglichkeiten haben. Der Effekt: Ab einem bestimmten Zeitpunkt können wir mit dem Nachdenken aufhören, weil wir wissen, wie es weitergeht. Das beruhigt uns und wir können wieder an andere, positive Dinge denken.

Geraten wir aber ins Grübeln, wälzen wir die negativen Gedanken nur hin und her und kommen zu keinem Ergebnis. Und genau damit halten wir unseren problematischen Zustand (Mutlosigkeit, Ängstlichkeit, Versagensgefühle etc.) aufrecht. Anstelle von zielführenden Gedanken bleiben wir gedanklich „im Hamsterrad“ und können uns nicht von den negativen Eindrucken lösen. Im Gegenteil glauben wir, dass wir noch nicht genug darüber nachgedacht zu haben!

Die Lösung ist also, dass wir uns mit Achtsamkeit von unseren negativen Gedanken lösen:

Ein guter Vergleich ist ein großer Bahnhof, auf dem permanent neue Züge ein- und ausfahren. Stellen wir uns nun unseren Geist wie diesen Bahnhof vor und unsere Gedanken und Gefühle als die Züge. Es bringt uns überhaupt nicht, in jeden einfahrenden Zug einzusteigen, denn er bringt uns nicht dahin, wo wir hin wollen.
Genau so müssen wir unsere Gedanken steuern: Sobald ein negativer Gedanke „in den Bahnhof einfährt“, können wir entscheiden, ob wir in den Zug einsteigen oder ihn einfach alleine weiterfahren lassen. Haben wir uns entschieden, ihn fahren zu lassen, wenden wir uns dem nächsten Gedanken zu, denn wir wissen ja, dass es keinen Sinn macht, uns weiter damit zu beschäftigen.
Wir dürfen also unsere negativen, grüblerischen Gedanken nicht als absolute Wahrheiten ansehen, sondern schieben sie einfach beiseite! Das ist natürlich leichter gesagt als getan, werden Sie sagen. Und das stimmt! Aber wie in so vielen Dingen macht Übung auch hier den Meister: Wir müssen es eine Zeit lang immer wieder trainieren, um die negativen Gedanken tatsächlich wegschieben zu können.

Gerne berate ich Sie unverbindlich über das Thema – sprechen Sie mich einfach an. Wir können gemeinsam dafür sorgen, dass Sie auftauchende Grübeleien schnell und nachhaltig unterbinden und Lösungswege für Ihre Probleme effektiv und ergebnisorientiert durch kurzes, aber intensives Nachdenken finden. Bringen Sie Ruhe in Ihre Gedanken und Entspannung in Ihr Leben!

Sprechen Sie mich an – es lohnt sich!