Alleinsein und Einsamkeit werden häufig in einem Atemzug genannt… Dabei sind es völlig unterschiedliche Dinge.

Seine Zeit allein zu verbringen, muss nichts Negatives sein: Wir genießen es, ein paar Stunden für uns zu haben, unser Leben selbstbestimmt zu führen und allein zu entscheiden.

Einsamkeit jedoch bedeutet, sich ungeliebt und zurückgelassen zu fühlen. Wir fühlen uns „außen vor“, empfinden uns als nicht zugehörig. wir fühlen uns wertlos und verlieren unser Selbstbewusstsein.

In diesem Beitrag stelle ich ein paar Wege vor, das Gefühl der Einsamkeit zu überwinden und wieder glücklicher und unbeschwerter zu leben.

 

Das sind typische Symptome anhaltender Einsamkeit:

– Wir fühlen uns müde. Direkt morgens, vor dem Aufstehen, egel, wie lange wir geschlafen haben. Wir sind erschöpft und ausgepowert.
– Wir leiden unter „Null-Bock“ -Stimmung: Es kommt uns alles sinnlos und langweilig vor am liebsten würden wir nur noch abhängen und gar nichts tun.
– Wir fühlen uns schnell krank und unser Immunsystem funktioniert nicht mehr richtig.
– Wir versuchen permanent, uns abzulenken – zum Beispiel durch Essen, Shoppen, Rauchen, Alkohol oder Drogen – ohne Erfolg.
– Wir verzweifeln bereits an kleinen Problemen: Jede misslungene Kleinigkeit stürzt uns in eine Sinnkrise. Wir haben kein Durchhaltevermögen und keine Widerstandskraft mehr.

 

Wieso sind wir einsam?

Der häufigste Grund für Einsamkeit ist, dass wir keinen tief gehenden Kontakt zu anderen Menschen haben. Wir fühlen uns keiner Gruppe zugehörig und sitzen irgenwo „zwischen den Stühlen“. Wir beneiden Menschen aus unserem Bekanntenkeis mit funktionierenden sozialen Bindungen und interpretieren alle unsere Sehnsüchte in die Erlangung einer solchen Bindung hinein.
Wir lernen oftmals nur wenige neue Menschen kennen und haben darüber hinaus große Angst, uns fremden Menschen zu nähern. Ist eine neue Bekanntschaft entstanden, haben wir Angst, diese Menschen an uns heranzulassen.

Das Problem: Wir vertrauen anderen Menschen nicht mehr und haben Schwierigkeiten, neue, tiefergehende Kontakte zu schaffen. Sobald es uns gelingt, einen tiefer gehenden Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen, sind wir schnell enttäuscht und frustriert. Wir stellen anderen Menschen gegenüber unseren Wunsch-Charakter dar und zeigen uns nicht, wie wir wirklich sind.

 

Was können wir gegen die Einsamkeit tun?

1. Die Einsamkeit akzeptieren – nicht bekämpfen!

Sobald wir uns einsam fühlen, fangen wir an, uns Gedanken zu machen: Unser Leben ist total verpfuscht, warum geht es nur uns so schlecht – während alle anderen sind glücklich sind, wir werden es niemals schaffen, glücklich zu leben, das Leben zieht an uns vorbei… Und so weiter.

Wir wollen diesen Zustand dringend ändern und überlegen, wie wir die Einsamkeit bekämpfen können. Das führt zu weiteren sinnlosen Debatten in unserem Kopf, die uns nur noch mehr deprimieren!

Was wir versuchen müssen ist, die Einsamkeit als unseren aktuellen Zustand zu akzeptieren. Das soll nicht bedeuten, dass wir alles so lassen, wie es ist, sondern dass wir unsere Einsamkeit neutral analysieren und in einen Zustand geraten, in dem wir über Lösungen nachdenken können – und nicht über Schuldzuweisungen. Wir begegnen unseren Gefühlen offen und geben zu, dass wir das Bedürfnis nach Nähe und nach einem tiefergehenden Kontakt haben. Wir planen, dass sich ab sofort etwas ändern wird und überlegen ganz objektiv, welche die nächsten sinnvollen Schritte sein sollten. Dadurch schaffen wir uns neue Motivation, unsere Situation jetzt aktiv anzugehen und zu ändern.

2. Nicht mit Selbstvorwürfen demotivieren!

Das ist ein wichtiges Statement, wenn wir uns einsam fühlen: Wir sind nicht schuld daran! Es bringt nichts, sich Selbstvorwürfe zu machen, denn sie sind nicht produktiv und bringen uns auf eine Abwärts-Spirale in eine ungesunde Depression. Das Einzige, was wir erreichen, ist ein nachhaltiger Abbau unseres Sebstwertgefühls, das wir in dieser Situation aber dringend benötigen! Es hat sicherlich eine ganze Reihe von Gründen gegeben, die zu unserer negativen Lage geführt haben – es bringt aber gar nichts, diese Gründe zu analysieren, sondern wir müssen uns rausführen aus den negativen Gedanken!

Und: Es gibt viele Menschen, denen es im Moment genau so geht wir uns! Wir sind nicht allein. Jetzt müssen wir diese Menschen nur noch finden.

Also: Wir blicken offen in die Zukunft und motivieren uns, indem wir uns immer wieder die vielen Chancen und Möglichkeiten vor Augen rufen, die vor uns liegen.

3. Aufraffen und aktiv werden!

Sitzen wir nur zu Hause und bemitleiden uns selbst, werden wir immer müder, erschöpfter und frustrierter. Wir schaffen es kaum noch uns auzuraffen, einkaufen zu gehen! Das müssen wir ändern: Sobald wir unseren zustand der einsamkeit akzepiert haben und uns nicht mehr mit demotivierenden Gedanken beschäftigen müssen, sind wir wieder frei für neue Abenteuer!

Leider verlangt das Aktiv werden eine ganze Menge Kraft von uns, denn hier geht es um ein Training, das ganz ähnlich wie Muskeltraining funktioniert: Nur wenn wir jeden Tag trainieren, können wir stärker und fitter werden. Dafür müssen wir uns immer wieder neu motivieren, was wir aber durch kleine, erste Erfolge schaffen. Und irgendwann stellen wir fest, dass es eigentlich alles ganz leicht geht!

Was wir also tun müssen ist, viel zu unternehmen – einen spannenden Team-Sport beginnen, zu Veranstaltungen gehen, an Gruppen-Sitzungen teilnehmen (aktiv werden in der Politik, in Stadtteil-Gruppen), einen Sprachkurs besuchen (nicht online!), uns mit Freunden verabreden, einen Nebenjob in einer Kneipe annehmen… Natürlich fällt es uns leichter, je mehr Interesse wir am Thema haben: Also suchen wir uns die Kontaktmöglichkeiten aus, die in unseren Interessensgebieten liegen. Es kommt wie gesagt darauf an, etwas mit anderen Menschen gemeinsam zu machen und offen für neue Kontakte zu sein.

Wichtig dabei ist, dass wir das Ruder selbst in die Hand nehmen! Denn nur so haben wir es in der Hand, unsere Einsamkeit zu überwinden!

4. Entspannt durch Sport und Gesang!

Eine gute Lösung, unseren Frust hinter uns zu lassen und uns schnell besser zu fühlen: Wir powern unseren Körper durch schwimmen, radfahren oder joggen aus – oder wir singen ein Lied. Denn Bewegung verändert unseren mentalen Zustand und baut Stresshormone ab. Und es ist fast unmöglich sich einsam zu fühlen, wenn man ein fröhliches Lied singt! Dafür muss man kein Prof-Sportler sein und auch kein toller Sänger: Einfach ein, zwei gute Songs aus der Playlist abspielen und lauthals dazu singen. Das wirkt – garantiert!

 

Fazit

Wir sollten uns immer darüber klar sein, dass das Leben etwas schönes und wertvolles ist. Wir haben es in der Hand, unser Leben so zu gestalten, dass wir glücklich und zufrieden leben können. Auch wenn es manchmal ein wenig dauert: Wir tun heute den ersten Schritt, das Motiviert uns für den zweiten Schritt. So verfolgen wir tag für Tag unser Ziel und stellen irgendwann fest, dass es uns gut geht: Wir leben glücklich und zufrieden – und wir haben – ganz unmerklich – unser Ziel erreicht.

 

Ich berate Sie gerne – sprechen Sie mich einfach an!